Planung und Realisierung von „The Hive“

Planung

Die Planung begann im April 2017, als sich abzeichnete, dass der Chaos Communication Congress wohl in Leipzig sein würde. Zu diesem Zeitpunkt sprach ich mit der Projektleitung über die Möglichkeiten die die c-base haben könnte. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt entwickelte ich die zentrale Fragestellung, die ich bei vielen Gelegenheiten an Bord der c-base platzierte. Diese lautete:

Was ist die größte Installation, die wir für den Congress bauen können?

Obwohl die Frage als spannend betrachtet wurde, erreichten mich keine Antworten. Deswegen setzte ich mich Mitte Juli mit ihmis-suski zusammen und entwickelte einige Ideen. An diesem Abend entstand die Idee Gitterboxen als Infrastruktur zu verwenden, sowie die Idee eine Wabenstruktur aus Gitterboxen zu bauen. Es war seitens der Projektleitung notwendig ein umfassendes Konzept des Vorhabens bis Ende August einzureichen.

Konzeption

Das Konzept schrieb ich in weiten Teilen im Alleingang. Die Projektleitung plante mit der Software Autodesk AutoCAD, die ich bisher leider nicht behersche. Die ersten Skizzen fertigte ich mit LibreCAD, aber sobald es notwendig wurde in den offiziellen Planungsdateien der Projektleitung zu arbeiten, musste ich passen. Ich bekam hier Unterstützung von harle, der immer wieder bereit stand CAD-Zeichnungen mit AutoCAD zu erstellen oder zu modifizieren, nachdem ich mich mit verschiedenen Beteiligten getroffen hatte und mit denen notwendige Änderungen beschlossen hatte.

Für die notwendige Veranstaltungstechnik führten wir mehrere Treffen durch mit einem Mitglied der Bachstelzen durch. Für die Dekoration mittels Tüchern, Stoffen und Licht trafen wir uns mehrfach mit Mitgliedern von VisualPHI, auch diese Treffen führten zu weiteren Änderungen an den Planungen und dem Budget.

Auf dem diesjährigen Congress wurden Assemblies (Assemblies sind z.B. thematisch fokussierte Gruppen, oder aber z.B. eine Gruppe die in einer Stadt einen Hackerspace oder einen CCC-Erfahrungsaustauschkreis, sog. Erfa betreibt)  erstmalig in sogenannte Cluster gruppiert. Cluster fokussieren sich auf ein bestimmtes Thema und ziehen Assemblies an, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Obwohl ich immer wieder verschiedenste Beteiligte des Hive gebeten habe thematische Vorschläge zu entwickeln, gab es hier leider keine Vorschläge. Deswegen habe ich entschieden, dass das diesjährige Thema „Digital Fabrication“ sein soll. Gemeint sind damit alle Technologien, Maschinen und Geräte, die Bits und Bytes nehmen und damit Materie erzeugen oder modifizieren, also Geräte und Maschinen, die die Brücke zwischen virtueller Realität und physischer Realität schlagen.

Beispiele für diese Technologien sind z.B. 3D-Drucker, Lasercutter und Stick- und Strickmaschinen.

Orga-Team

Es war bereits absehbar, dass ich während dem Congress und während den letzten Tagen vor dem Congress den Großteil meiner Zeit mit der Organisation der Heralde und Stagemanager verbringen würde, entsprechend war es notwendig, dass ich rechtzeitig ein Team aufbaue, welches den Aufbau, Betrieb und Abbau der Installation übernehmen würde.

Ich war daher sehr dankbar, dass die c-base Mitglieder cven, uk und kristall sich bereiterklärt haben diese Verantwortung zu übernehmen.

Durchführung

Ich konnte mich nur an der Vorbereitung vor dem 10. Dezember beteiligen. In diesem Zeitraum gab es nur zwei Projekte, die ich anstieß und mit vielen Freiwilligen gemeinsam durchführte. Das eine Projekt war, dass ich drei Gitterboxen besorgt habe, an denen wir mögliche Nutzungs- und Dekorationsideen ausprobieren konnten. Das andere Projekt war die Testinstallation der Subantenne, wovon ich ein kurzes Video angefertigt habe. Die Subantenne wurde initial für das Chaos Communication Camp 2015 hergestellt und gebaut, ich habe über dieses Projekt einen eigenen Blogpost geschrieben.

Kunsttheoretischer Überbau

Rund um die Entwicklung des Konzepts entwickelten wir auch einen theoretischen Überbau, ein theoretisches Fundament, das die Einzelentscheidungen der Gestaltung der Installation erklärt. Vielen Dank an Christian Römer der bei der Entwicklung des Kunsttheoretischen Fundaments maßgebliche Anstöße und Vorschläge entwickelte.

Die Theorie der „Sozialen Plastik“ besagt, dass jeder Mensch durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch gestaltend auf die Gesellschaft einwirken kann. Dieser erweiterte Kunstbegriff (nach Beuys) ist nicht beschränkt auf die Schöpfung eines Kunstwerks, zum Beispiel eines Songs oder eines Romans. Vielmehr ist man künstlerisch tätig, wenn mensch einen Organismus schafft, in dem sich gemeinschaftlich Gesellschaft gestalten lässt.

Dieser Idee eines anthropologischen Kunstbegriff folgt „The Hive“, indem seine Struktur eine Organisationsform aus dem Tierreich nachahmt, nämlich die Wabe. Die Wabe ist eine Zelle aus flächig angeordneten hexagonalen Hohlräumen.

Das zentrale Element der Installation war bewusst angelehnt an künstlerische Interpretationen urbaner Architektur mittels Schiffscontainern. Die globale Industrie kennt verschiedene Arten von massenhaft vorhandenen Standard-Logistik-elementen, aus dem Markt der Möglichkeiten wählten wir die “kleine Schwester” des Schiffscontainers – die DB-Gitterbox.

Der Volltext findet sich im offiziellen Logbucheintrag der c-base

Danksagungen

Obwohl wir uns große Mühe gegeben haben und versucht haben jeden Teilnehmer individuell zu befragen, wird diese Liste leider nur zu 90-95% vollständig sein. Ich möchte mich jetzt schon bei allen denen entschuldigen, die es versehentlich, trotz großer Bemühungen des Orga-Teams, nicht auf diese Liste geschafft haben.

Ich möchte mich herzlich bei diesen Freiwilligen (in zufälliger Reihenfolge) für die kleinen und großen Leistungen bedanken, die ehrenamtlich geleistet wurden um diese verrückte Idee Realität werden zu lassen.

Ligi, C_ascha, Snogard, Dd, Raupi, Cven, Riot, Kristall, Uk, F00, Mo2k, Nickfarr, Beh, Visualphi, Tobias, Johann, Cmile, Dazz, ijon, Wilmaa, Tom, Fengel, Ihmis-suski, Bergie, Ajuvo, Raimo, Grmpf, Coon, T, Rubbel, Miro, Lux, Ryo, Lucky, Tom, Enno, Josh, Arl, Jakob, Vincent, Walklife, Kr0l, Emmo, Prom, Messias, Olf, T1nt@n, harle

Vielen Dank! Ohne euch alle wäre es unmöglich gewesen das Erbe der c-base wieder aufleben zu lassen.

Auch möchte ich mich herzlich bei dem Team des CCC bedanken, welches immer wieder schwere Probleme für uns löste und insbesondere Werkstoffe, Hilfsmittel, Werkzeuge, einen signifikanten Teil des Gesamtbudgets, Gabelstapler und Engel bereitstellte.

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