Gravierte Zippos für die c-base-Crew
Hintergrund
Im November 2024 begann ich mit dem Vorhaben, Zippos selbst zu gravieren. Als regelmäßiger Nutzer eines Zippos reizte mich die Idee, die Oberfläche individuell zu gestalten. Mir war klar, dass dafür präzise Daten und eine spezielle Vorrichtung notwendig sein würden. Also tastete ich die Rundungen eines Zippos mit einer Touch Probe ab und rekonstruierte daraus ein paar geometrische Daten, auf Basis derer ich mir eine Haltevorrichtung ausdenken konnte.
Haltevorrichtung

Die Haltevorrichtung besteht aus drei Teilen: einer Basis, einem Klemmteil und einem Keil. Das Zippo wird zunächst vom Klemmteil und der Basis aufgenommen, der Keil drückt diese zusammen und sorgt für eine stabile Fixierung. In die Basis integrierte ich zusätzlich einen elektrischen Kontakt, der aus zwei CNC-gefrästen Messingteilen besteht. Das erste Teil ist ein federnd gelagerter Kontakt, der gegen die Oberfläche des Zippos gedrückt wird und so eine präzise elektrische Referenz für die Höhenabtastung liefert. Das zweite Teil dient als stabile Aufnahme für den Kabelanschluss, über den der Kontakt elektrisch mit der restlichen Maschine verbunden ist. Auf diese Weise konnte ich den vertikalen Nullpunkt vor jeder Gravur exakt bestimmen und sicherstellen, dass die Gravierspitze weder zu tief noch zu flach einsetzt.
Werkzeugwahl

Die Versuche startete ich mit rotierenden Gravierfräsern in Winkeln zwischen 20 und 60 Grad. Gefräst wurde auf Reststücken aus Messing, um die Methode zu erproben. Die Ergebnisse waren jedoch enttäuschend. Die Gravuren wirkten unsauber, ungleichmäßig und optisch unbefriedigend. Nach einigen Wochen stellte ich das Projekt zunächst zurück. Ein halbes Jahr später stieß ich auf eine federbelastete Gravierspitze aus Hartmetall, die sich nicht dreht, sondern durch die Maschine über die Oberfläche geführt wird. Statt zu fräsen, ritzt sie die Linien direkt in das Messing. Diese Lösung erwies sich als präzise, gleichmäßig und optisch überzeugend.
Serienproduktion
Mit dem neuen Werkzeug konnte ich das Projekt abschließen. Ich bestellte dreißig Zippos und gravierte sie mit dieser Technik. Die fertigen Feuerzeuge gab ich zum Selbstkostenpreis an Mitglieder der c-base-crew weiter. Um den Prozess nachvollziehbar zu dokumentieren, produzierte ich ein Video, das den Einsatz der Haltevorrichtung, die Gravur selbst sowie die Ergebnisse zeigt.
Fazit
Die Arbeit an den Zippos war geprägt von wirklich vielen Fehlversuchen und einem langen Umweg, bis die richtige Lösung gefunden war. Erst die Kombination aus präziser Haltevorrichtung und federbelasteter Gravierspitze macht die feinen Linien möglich, die ich mir vorgestellt hatte.