Dachluke für Oldtimer-Wohnwagen rekonstruiert

Gipsform vor dem Tiefziehen

Ein Bekannter kam über einen Freund zu mir, weil er Hilfe mit einem seltenen Ersatzteil brauchte. Es ging um einen historischen Wohnwagen aus den fünfziger Jahren, nach seiner Aussage Baujahr 1957. Die Dachluke, war über die Jahrzehnte der intensiven UV-Belastung spröde geworden. An den Befestigungspunkten zeigten sich Risse, einige Stücke waren an den Ecken herausgebrochen. Der Großteil war jedoch noch vorhanden, sodass eine Reproduktion möglich erschien.

Ich erklärte ihm, dass er die beschädigten Teile zunächst wieder zusammenfügen müsse, um eine vollständige Vorlage zu erhalten. Mit Kleber und Klebeband konnte er die Reste der Luke provisorisch fixieren. Anschließend sollte er die Innenseite mit Gips ausgießen, um eine stabile Negativform zu erhalten. Einige Wochen später brachte er die fertige Gipsform vorbei. Wir schliffen sie gemeinsam an den Stellen nach, an denen die alten Bruchlinien noch sichtbar waren und glätteten die Oberfläche etwas.

erfolgreiche Reproduktion nach dem Entformen

Auf dem selbstgebauten Tiefziehtisch an Bord der c-base fertigten wir dann aus dieser Form mehrere Abzüge. Dazu erhitzten wir Kunststoffplatten, bis sie sich über die Form legen und vakuumieren ließen. Die ersten Versuche misslangen: die Temperatur stimmte nicht, es bildeten sich Falten – im Fachjargon „Webbing“. Nach zwei weiteren Anläufen gelang schließlich ein sauberer Abzug ohne Verformungen.

Der Bekannte nahm das fertige Teil mit, schnitt die überstehenden Ränder ab und montierte es an seinem Wohnwagen. Damit konnte ein Bauteil ersetzt werden, das seit Jahrzehnten nicht mehr erhältlich war. Die neue Dachluke ist nun wieder im Einsatz und erfüllt dieselbe Funktion wie das Original.

Bei diesem kleinen Projekt habe ich ausprobiert, für das vertikale Kurzfilmformat „Youtube-Short“ ein Video zu produzieren.