Gastbeitrag: aktive Abwehr defensiver Offensive ist Cybersicherheitsfantasie

Mein Gastbeitrag bei Heise dreht sich nicht nur um eine konkrete Debatte der Cybersicherheit, sondern um ein grundsätzliches Missverständnis in der öffentlichen Diskussion. Immer wieder taucht die Vorstellung auf, dass man Cyberangriffe durch eine Art „Gegenschlag“ abwehren könne. Diese Idee ist attraktiv, weil sie nach Kontrolle und Stärke klingt. Doch sie verstellt den Blick auf das, was tatsächlich nötig ist: robuste Strukturen, funktionierende Abwehrmechanismen und eine ehrliche Auseinandersetzung mit den eigenen Schwachstellen.

Der Anlass für den Artikel war die jüngste Debatte um sogenannte aktive Verteidigungsmaßnahmen. Mich treibt dabei weniger die technische Seite um als vielmehr die politische Erzählung dahinter. Solange Entscheidungsträger an Sicherheitsfantasien festhalten, werden Ressourcen fehlgeleitet und echte Schutzmaßnahmen vernachlässigt.

Die linguistischen Tricks hinter Konstruktionen wie der „aktiven Abwehr“ werden nicht nur ausgebreitet, sondern inspirierten auch den paradoxen Titel der satirisch das Problem illustriert.

Mit dem Text verdeutliche ich, dass Cybersicherheit keine Schlagzeilenstrategie braucht, sondern Kompetenzaufbau, bestmögliche Defensive und das Schließen von Sicherheitslücken, anstatt diese für offensive Maßnahmen offen zu halten.

Der Artikel ist hier verfügbar: Kommentar: Aktive Abwehr defensiver Offensive ist Cybersicherheitsfantasie | heise online

Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash – Danke!