Druckluftsystem der c-base

Hintergrund

An Bord der Raumstation c-base gab es bislang keine zentrale Druckluftversorgung. Dabei wäre sie für unterschiedliche Zwecke nützlich. Der Lasercutter im c-lab würde von Air Assist profitieren, an der Standbohrmaschine und an der CNC-Fräse ließe sich eine Minimalmengenschmierung einrichten. Die Dekupiersäge könnte von einer Späneabfuhr profitieren. Auch für Außenbereiche wie den Innenhof oder den Uferstreifen wäre Druckluft hilfreich, zum Beispiel zum Schleifen oder zum Befüllen von Reifen.

Planung

Zunächst ermittelte ich detailliert, welche Komponenten für eine erste Ausbaustufe notwendig sein würden. Ich fertigte Skizzen der Leitungswege an und erstellte Stücklisten, auf denen jedes Verbindungsstück, jeder Meter Schlauch und jedes Ventil, Druckminderer oder Befestigungsteil aufgeführt war. Auf dieser Grundlage kalkulierte ich die Kosten. Erst danach stellte ich einen Antrag im Verein die benötigten Mittel bereitzustellen. Für den Kompressor ergab sich eine Summe von rund 500 Euro. Für Schläuche, Verbindungsstücke und Befestigungsmaterial ergab sich ein weiterer Betrag in ähnlicher Höhe. Ich entschied mich für einen Kompressor mit 50 Liter Tankvolumen und einem maximalen Druck von 10 bar der Marke Stahlwerk, da diese besonders leise sind.

Umsetzung

Im ersten Schritt verlegte ich mit Hilfe von vielen Mitgliedern die Druckluftleitungen im unteren Stockwerk. Das c-lab erhielt einen eigenen Anschluss für den Lasercutter, ergänzt um einen Druckminderer und einen zusätzlichen Luftreiniger mit Wandanschluss. So können Geräte ausgeblasen werden, ohne dass feine Partikel oder Ölreste Probleme bereiten. In der Werkstatt verlegte ich feste Anschlüsse zu drei Maschinen. CNC-Fräse, Standbohrmaschine und Dekupiersäge laufen über einen Druckminderer, der den Arbeitsdruck je nach Bedarf auf Werte zwischen 1 und 2,5 bar reduziert. Außerdem installierte ich mehrere Wandanschlüsse, an denen mobile Werkzeuge mit vollem Druck betrieben werden können.

Der Kompressor fand im Hardwarelager eine Ecke, wo er mit seinen Geräuschen am wenigsten stört. Auch die zentrale Druckluftverteilung in die verschiedenen Räume ist hier untergebracht.

Stahlwerk Kompressor vor der Installation in seiner Ecke

Für den Außenbereich richtete ich zwei Anschlüsse ein. Einer befindet sich im Innenhof, ein weiterer neben der Notausgangstür am Uferstreifen. Damit steht auch draußen Druckluft zur Verfügung, etwa zum Schleifen oder für einfache Aufgaben wie das Befüllen von Reifen.

Bei diesen Installationsarbeiten halfen verschiedene Mitglieder des c-base e.V.

In dieser Ausbaustufe nutzte ich einfache Schlauchschellen. Diese Lösung war zwar schnell verfügbar, stellte sich aber als nicht optimal heraus, weil es nicht so leicht ist, diese dicht zu bekommen ohne die Gewinde zu überdrehen. Mehrfach wurde mir der Einsatz von Doppelohrschlauchschellen empfohlen, die für dauerhafte Installationen besser geeignet seien. Für den weiteren Ausbau des Druckluftnetz im oberen Stockwerk werde ich diese ausprobieren.

Ergebnis

Die c-base verfügt nun über eine funktionierende Druckluftinstallation im unteren Stockwerk. Im c-lab ist der Lasercutter angebunden, in der Werkstatt laufen drei Maschinen mit reguliertem Niederdruck und es gibt Wandanschlüsse für Werkzeuge. Im Außenbereich stehen zwei weitere Anschlüsse bereit. Finanziert wurde die Installation durch den c-base e.V., in dessen Räumlichkeiten die Installation ist.

Exemplarisch die Wandinstallation im c-lab